Koerper Computer

Walter van der Cruijsen - 12.2.2000 - Körper Computer

30 - Anfang Internet 93, davor Rechner gearbeitet, electronic publishing, Revolution Ende 80er, intensiv weil für Amsterdamer Verlag,. Wo alle diese Programme getestet, viele gelernt. Visuell Inet damals nicht interessant. Ich Maler, keine Informatik, alles selbst gelernt, daneben Geschichte studiert, zufällig Inet, Hackercamp 93, Campingplatz 2500 Leute, eig Rechner, Kabel usw. innerhalb 3 Tage lokales Netz m 1500 Rechnern und Funk nach Adam: Anfang d Puzblikumsfreigabe des Inet in Holland. Hack in Rechenzentrum der Uni: statt als Kriminelle verfolgt, mit Standleitung belohnt -

80 - viele Leute v damals haben erste Inetprovider, 1. Webagenturen, jetzt Sicherheitsberater f Telekom Softwareunternhemen. Ich habe m Hypercard Simulationsmodelle gebastelt wie graphische Oberfläche f Inet aussehen könnte: wenn bewegte Bilder über Netz: wie? Ende 93 Digitale Stadt gegründet, 1 Jahr nur Modelle gebaut, für Macgemeinde Adam Modem-Scripte f Inet geschrieben, keine Dokus dazu, Newsgroups aus US kommuniziert, Linux kaum bekannt, Inetprovider Access for all hatten Linux-Rechner und konnte das einwählen. Windows damals primitiv, Kenntnisse, wie Mac an Linux, gab es nicht. Wir haben monatelang rumgebastelt und geschraubt, bis wir alten Mac an Linux-PC über Modem gehängt. -

130 - August 94 Digitale Stadt verlassen, eig Agentur Flying Desk, Werkstatt f Medienkünstler, Einführung in Inettechno, zugleich Plattform f versch Inetforen Nettime Namespace Visom, Mailinglisten f Künstler, kleiner Arbeitsraum, aber in 2,5 Jahren bis zu 200 Künstler, Schriftsteller Journalisten. Damals öff Medien nicht begeistert v Inet./

160 - Unikum in Holland: war Künstlerini aber nicht subventioniert, normalerweise alles subv, wir verzichtet, 3/4 Leute innerhalb v Flying desk Aufträge gemacht für Werbeagenturen, Medienunternehmen und darüber alle Projekt finanziert.

185 - Die Kunst lebt ja von dieser Begegnung. Also ich denke, daß diese physikalische Umgebung immer noch ganz wichtig ist. Kunst braucht einen Kontext. Klar, man kann diese Websites auch zu Hause angucken, dazu braucht man nicht ins ZKM zu gehen. Aber um einen Rahmen zu haben der Betrachtung um diese Werke wahrnehmen zu können - / (?) Für mich Inet nicht las kreative Instrument f Kunst angefangen, sondern Mögl neben exist Infrastruktur eig Infrastruktur f Künstler aufzubauen. Als Künstler abhängig v Galerien und Museen o öff Förderprogramm - seit Anfang 80er überall Europa Künstlerräume, v Künstler selbst gegründet, verwaltet, betreut, sogar finanziert werden: hybride Form v Galerie Werkstatt Mikroökonomie. Damals in Holland bis zu Hundert dieser KünstlerRäume. Inet war nächster Schritt. Innerhalb Holland eig Netzwerk v Räumen, eig Programm, neue Formen v Kunst dafür, Wiederbelebung v Performance und Installationskunst - Inet Extragelegenheit um kostengünstig m Künstlern im Ausland zu kommunizieren, gemeinsam neue Werke konzipieren Koop aufzubauen. Für mich 92-93 wichtiger als Inet als kreatives Instrument, gab kein Java, keine Mögl f Video o Audio im Netz. Aber schon / Über diese Vorstellung haben wir bei Desk es dann geschafft, die erste animierte Kunstprojekte zu schaffen. Auch interaktiv im Sinne, daß es nicht nur ging um reine Darstellung, sondern auch Beteiligung vom Benutzer am Projekt: also daß die Arbeit nur existent wird, wenn jemand sich da reinhängt, etwas bedient oder etwas ändert. / Das finde ich auch in dieser Ausstellung interessant: die Projekte, die nicht nur etwas darstellen wollen, die eigentlich dem Publikum ein kreatives Werkzeug bieten. / Bsp. WebShradder - Maske, in die kann URL eintragen, die Website wird dann durch Script verschrottet und neu dargestellt, die wieder bedienen, nächste Seite wieder durch Script gezogen, Gestaltung und Layout werden komplett geändert. / Der Künstler hat also nicht ein Objekt geschaffen, sondern ein Instrumentarium, das finde ich interessant.

284 - Anfang 80er Jahre hat es angefangen mit dieser Personal Computer Geschichte, das war damals auch diese Doom Ära, Atomzeitalter, Weltuntergang usw., und Computertechnologie war etwas ganz ganz Böses. Bei mir hat es auch ganz spät angefangen, ich bis 88 keinen Computer angefaßt, weil das war auf englisch Evil Technologie: also wenn Weltuntergang, dann geht es zum Teil auf Konto von dieser Informationstechnologie. Das hat sich geändert als ich mich Anfang der 90er angefaangen habe mich zu interessieren für diese Desktop Publishing Software / : nicht nur programmieren, auch gestalten darzustellen, gibt kreative Instrumente f Bild visuelle Darstellung. / Aber das hat mir damals nicht gereicht, weil meine Praxis war Malerei, und das, was ich mit Malerei schaffen kann, das schaffe ich mit dem Rechner nicht, das ist zu kompliziert. Und warum auch? Ein Gemälde ist immer noch etwas Physikalisches, das kann man riechen sogar. Und ein Rechner ist ein totes Instrument. Das hat sich geändert indem ich das Programmieren selbst entdeckt habe. Also wenn ich male, habe ich eine Auswahl: habe ich eine Palette, ich habe Farbe, habe Bürste und Pinsel - das sind alles meine Parameter, mit denen ich ein Bild schaffen kann. Mit Programmieren ist es vielleicht genauso: ich habe ein Set von Parameter, undich kann über diese Parameter das Bild an erster Stelle beeinflussen. Das kostet eine bestimmte Zeit, bis man da reinzukommt, weil Programmieren braucht ein gewisses Bewußtsein, wie ein Rechner funktioniert und was für eine Logik dahinter steckt. Und die meisten Künstler stehen nicht sehr auf Logik. / Bei mir langsam angefangen m Hypercard Scriptsprachen, kleine Gegenstände basteln. Mit Inet immer mehr, konnte komplexe Programmier-Umgebungen schaffen, um relativ einfaches Resultat zu haben. Bei Malerei auch: viel Arbeit reingesteckt, ,malt Schicht über Schicht und im Endeffekt vielleicht nur noch eine grüne Maske. Faszinierend: man investiert viel Zeit ohne wissen was genau dabei rauskommt. Andere Fasz ist Eroberung v Informatikkenntnis: programmieren kann sehr kreativ sein, nicht nur bestimmt von Spielregeln, kann die auch umgehen, etwas hinzufügen, Scriptumgebungen beliebig erweitern - mit Web das gleiche passiert, Anfang nur 100 tags für Schriftgestalten, konnte aber auch eig Text da reinbringen, gut manipulieren, da wird’s interessant. Das möchte auch Künstler, nicht nur Schönes, was Publikum begeistert, auch etwas erreichen, das Betrachter Welt anders wahrnehmen läßt

380 - in Adam kein Geld, bei Desk nachts über Sperrmüll, alte Rechner v Straße geholt und aus 2 kaputten einen funktionierenden gebaut. Hier unglaubl Privileg, ZKM einmalig in Welt. Auch Herausforderung: nicht nur im Medienkunst neue Werke, sondern auch eig Entwicklungsräume kreiert. 95 1. Projekt f Medienmuseum f 4. Transmediale, gab dieses Haus noch nicht. Medienmuseum suchten Leute, die im Bereich Inet als Künstler aktiv und Raum f Transmediale schaffen. Habe in 3 Wochen Cybercafe und Website gemacht, über die Publikum Zugang z versch Künstlerprojekt, nicht nur Web, auch Spielumgebung, MUD, wo Anfang 90er auch Künstler - 1020 weltweit - was gemacht haben. 96 erste LinuxRechner abgestellt und neben klass Paradigma v Kunst: Künstler schafft interaktive Computerkunstprojekt alleine nicht. Ich wollte Raum schaffen wo Künstler und Informatiker auf gleicher Ebene arbeiten. Für mich Programmierer auch kreative Persönlichkeit. - 420 - Das hat dazu geführt, daß ein Medialab zur Hälfte nur noch aus Inetprojekten besteht, da wird intensiv zusammengearbeitet zw Informatikern d Uni Karlsruhe und Künstlern

433 - Welten begegnen sich in Medientheorie, wo man Interesse hat f theoretisches Umfeld. Informatik nicht nur Programmierung, Technologie, auch Wissenschaft. Für mich als Künstler Begegnung zw Kunst und Wiss immer interessant, auch 80erJahre. Einer Künstlerräume war dieser Begegnung gewidmet, wo Künstler und Wissenschaftler intensiv zusammengearbeitet / -

456 - Begegnung über dies Techno intensiviert, für mich Informatiker einfach zu interessieren über Vorstellung v virtuellem Raum d Begegnung m gewisser Intelligenz: wie digitale Stadt Adam nicht nur Account und Email, auch selbst Umgebung gestalten, mit anderen geteilte. Das war damals f Informatiker Herausforderung, sowas zu kreieren. -

480 - Mein Projekt Salome digital findet sich immer noch im Medienmuseum, 1. Inetkunstwerk hier im Haus, war Diplomarbeit f 2 Informatikstudenten. Vorstellung v Datenbank, die unendliches Labyrinth kreieren: Raster, darin bewege ich mich, Wege die Räume verbinden die Websites sind. Labyrinth so konzipiert, daß ich nur vorwärts gehen kann - alte Weg löst sich auf. -

500 - Inet mehr als WWW: Protokolle, Email, Newsgroup, Gopher, IRC, Chatumgebung - wie können wir eine Umgebung für alle diese Protokolle schaffen? Diese Datenbank gibt es noch, kann darin rumwandern, andere treffen, zugleich mit denen in Chatraum gehen (ziemlich umständlich erklären), in IRC-Kanal, darin navigieren, anderen Kanal, Website, Email - eine Oberfläche, wo alle Mögl zusammenkommen, interessante Aufgabe f viele Informatiker

(Befehl-Gehorsam-Schema ist tödlich f Kunst - ist HighTechgerät PC nicht auch ästh. Instrument? - Umschlag v Evil-Tech in Ästhetik?)

547 - Es hat damit zu tun, daß es wenig Sinn macht, einen Computer zu verstehen. Ich verstehe es immer noch nicht. Für mich ist die Herausforderung, daß ich mit einen Rechner ein unendliches Instrumentarium habe. / , z.T. Befehl Gehorsam Struktur, kann man umgehen, Hacker-Kultur bedient das nicht, Kunst orientiert sich eher an Hacker- als an Informatik-Kultur. Wie kann ich Technik mitbestimmen? Zwar gesagt, unmöglich -

572 - Für mich ist es auch die Spielerei, daß es auch scheitern darf. Also ich programmiere etwas, oder baue etwas auf, und nach 2 Tage und Nächte harter Arbeit bricht das ganze dann zusammen und ich muß wieder von vorme anfangen - das darf auch ruhig so sein. Vielleicht ist das auch Teil des Spaß, daran zu arbeiten. Vielleicht ist das auch der richtige Weg, diese Kenntnisse zu erobern: nicht brav ein Handbuch zu lesen von A bis Z, sondern einfach irgendwo anfangen, und sehr intensiv sich damit zu beschäftigen, und gleichzeitig auch nicht nur zu fragen, warum das so funktioniert - das ist egal! Für mich ist interessanter die Möglichkeit: Hm, wenn ich das jetzt ändere, dann funktioniert da ganz anders. Also mehr auf der Ebene. Ich denke, wenn man dazu in der Lage ist, nicht beeinflußt von diesen Hemmungen, nicht nur Künstler haben immer noch, also für die ist Technologie immer noch etwas ganz Schweres ganz Kompliziertes, ist der Rechner immer noch eine Art Zauberkasten (>) /, in Ausstellung versuchen sie Publikum zu begeistern, indem ich als Betrachter in die Irre geführt, oder 3D - das ist nicht mehr interessant, das kann jeder Heim-PC - / Für den ist die Faszination immer noch: Cyberspace ist ein Ersatz der Wirklichkeit. Und für mich war es das nie, für mich ist das eine Erweiterung. Also wenn wir reden über Virtual Reality oder Cyberspace ist das nicht etwas, was die Wirklichkeit ersetzt, sondern was die Wirklichkeit ergänzt./

606 - jüngere Generation v Künstlern nicht mehr so sehr an 3D Animationen oder Steuerungssysteme, sondern vielmehr an kommunikative Qualität des Inet interessiert - Bsp Alexander Schugin mit Business-Fake Website: Fuck you/Fuck me, in 4 Monate 200.000 Bestellungen eingeholt. Wenn er Fabrik hätte, 10 Millionen Dollar verdient. Spielerei -man kann von außen nicht sehen, ob jemand auf Heim-PC sich etwas Lustiges ausgedacht oder eine riesige Corporate Gesellschaft dahintersteckt.

630 - Ästh Kompetenzen wichtig, weil Kunst ist Wahrnehmung, Wiederdarstellung d Whg, dafür braucht man ästh Komp, nicht Rechner überlassen. Kinder gehen damit anders um, bildende Kunst ist für die nicht interessant. Mode Design wichtiger, Popkultur, bild Kunst ist zu langweilig für Kids, fehlt historische Persp, die nicht vermittelt wird. Vielleicht löst sich Bild Kunst auf. Gut, wenn sie sich nicht nur in Galerien und Museen, Seit 80er Interesse v Künstlern, nicht nur für geschl Gesellschaften, sondern sichtbare Kunst im öff Raum - gerade da interessant mit Medientechno zu arbeiten, auch Videokunstbereich: Van Gogh-TV, Experiment v Videokunst und Kommunikationstechno, die nicht Objekte schaffen wollten, sondern Kommunikationsumgebungen, Interaktio n. -

666 - das ist f Kinder mehr Kunst als Figur auf Sockel aus Distanz zu betrachten

678 - Ich enttäusch Ende 80er v klass Kunst. In Holland 100% subventioniertes System: Staatskunst - wer nicht kollaboriert, gehört nicht dazu. Bei Desk war 1. Produkt Künstlerzeitung, gab damals in Holland 2-3 Künstlerzeitschriften, teuer und langweilig, überwiegend auch Vertretung d Staatskunst. Unsere Zeitschrift, 6x im Jahr, existiert immer noch Gipfel d Eisbergs , Ziel war eine kommunikative Plattform, billig gedruckt, richtige Zeitung, Auflage 20t, umsonst verteilt über ganz Holland. Unglaublich wicxhtiges Projekt hat ganze Kunstszene gerüttelt: also doch möglich ohne staatl Unterstützung, weil Teilnehmer an Plattform selbst in der Lage, mit wenig Mittel, sehr Effektives zu schaffen. Diese Effektivität ist auch nicht angesagt in Kunst, dennoch sehr wichtig, weil seine Arbeit doch effektiv rüberkommen soll. Über Info- und KommuniTechno kann man viel besser manipulieren, viel besser als m bild Kunst, weil dafür immer noch Rahmen, kunsthistorische Baggage, weil sonst nicht wahrnehmbar: Beuys mit anderem Namen wird nicht anerkannt, obwohl 100% gleiche Arbeit. Diese Bedingungen in medialer Welt nicht mehr so wichtig, andere Spielregeln…

II - 59 - Es ist auch eine Art von Wiederentdeckung, die jetzt stattfindet. Weil wir dank dieser medialen Welt uns erneut irgendwo befinden, wovon wir nicht wissen, was es ist. Und das muß man wiederentdecken. / Unsere christl westl Mythos-Gesellsch wollte Natur durch Kultur ersetzen, erschaffen eigene Welt, kriegen es nicht hin, vielleicht nur auf psychische Ebene. Das ändert sich, auch die gesamte wirtsch Lage. Jetzt noch unser Tun, Zigaretten Kaffee usw. großteils bestimmt von Industrie Politik. / 88 - Es wächst jetzt eine Generation heran, die all diese klassische Auseinandersetzung nicht mehr braucht. Es gibt jetzt die ersten Teenagermillionäre, die das machen können, was ihre Eltern nicht für möglich gehalten haben. Die bevor sie 12-13 sind, ihre erste Million zusammengehackt, oder zusammen verdient haben über Spekulation im Internet, keine Probleme damit haben, für die ist es ein Spiel. / Vielleicht gut, die Welt spielerischer betrachten, nicht auf Regelmacher wartet und hört, schafft sich eig Regeln, neue Wirklichkeit. Das muß verknüpft werden, damit es keine Konflikte gibt. Pädagogen warnen vor Ballerspielen: Kinder psychisch zerstört, Kanonenfutter ausgebildet, Leute mit Spaß am einander abknallen. Weiß nicht, ob Kinder so denken - verblödet MuMe Kinder? Ich weiß nicht, vielleicht noch, bestimmt bald Sättigung, dann interessiert es keinen mehr. Hack Quake ist schon out, fliegende Hühner in. Das geht immer schneller. -

166 - Wir müssen über alte Grenzen hinaus denken, was hat nationale Staat noch zu sagen, immer dünner und bedeutungsloser, Politik genauso, was ist nächster Schritt? Ich weiß nicht, in welche Richtung Bewegung, weiß nur, daß wir dabei sind, es beeinflusse: Verantwortung mit dem , was man hat - Umwelt. Vielleicht haben Kinder dafür ein besseres Verständnis als Eltern.

208 - Entwicklung von KI fordert Denkstrukturen, die über klass Wiss hinausgehen. Was noch Wiss ist an Uni, ist im 19. Jh. Entstanden, Psychol/Soziolo sind Krisenwiss, nicht geschaffen, um Leben angenehmer, sondern zur Krisenbewältigung: o je, wir haben jetzt industrielle Gesellschaft, wie bekommen wir diese Massen in den Griff? /

230 - Ich glaube auch nicht daran, daß Intuition nicht ersetzbar ist. Das ist immer noch etwas, was wir / immer noch selbst bestimmen können, wir selbst treffen immer noch eine Entscheidung. Und es ein heilloser Weg zu denken, daß jetzt die Maschine den Menschen, was das betrifft, ersetzen wird, daß die Maschine die Entscheidungen übernimmt - 257 - Gerade jetzt sind wir in einer Phase, daß die Menschen wieder entdecken müssen, daß die Anwesenheit von Menschen in dieser Welt sehr wichtig ist, daß wir darauf nicht verzichten können, gerade wo es um das Treffen von Entscheidungen geht. Eine Maschine kennt keine Verantwortlichkeit - gerade dafür werden Menschen gebraucht.

285 - Ja oder nein ist ganz banal, wir reden über komplexe Strukturen, aber binäre Zahlenstruktur nicht komplex, trinäre Struktur (Bsp. Münchner Systemtheoretiker solcher Systeme, Architektursysteme - das kann man nicht mehr visualisieren). Wir reden zwar über 3D, können es uns aber noch nicht vorstellen. Das Netz liegt auch über unserem Auge. Wenn wir dadurch blicken, sehen, was dahinter liegt -

324 - Haus hier alte Waffenfabrik, alte Gleisspur, eine Halle verteilt in 10 Lichthöfe, rundherum Büros. Wir reden über Cyberspace und Transparenz, aber diese Architektur bietet das nicht. Alle simmer noch Mauern, schließbare Türen, eigentlich merkwürdig, weil man doch in der Lage sein sollte, andere Architektur zu schaffen, für Begegnung, Zusammenarbeit - auch hier im Haus nicht, im öff Bereich auch nicht. / Computertechnologie ist noch etwas sehr Junges, Internet ist erst seit 6, 7 Jahren freigegeben für‘ weltweite Publikum. Das ist alles noch so unglaublich neu, und schon ist es eine Wirtschaft, die 100x größer ist als alle andere Wirtschaft. Eine Firma wie Yahoo ist soviel Wert wie DaimlerBenz und Siemens und fünf andere Unternehmen zusammen. Vielleicht wird da nur ne Luftblase kreiert, es gibt dann irgendwann einen Riesenkrach. Vielleicht auch nicht, weil es gibt schon synergetische Effekte, daß neue gesellschaftliche Bereiche geschaffen werden, daß neue wirtschaftliche Möglichkeiten entstehen — vielleicht gerade weil es so eine Art Luftblasenwirtschaft ist. / Aber die Diskrepanz mit bisheriger Wirtschaft löst sich nur sehr langsam. Wir leben hier im Luxus, keine Kriege, aber weltweit geschieht die Gewalt wie immer. Wir im Westen schauen Krieg im Fernsehen, trinken Bierchen, aber es passiert nichts. -

395 - wir sind technisch in der Lage auf Umweltverschmutzung und Waffen zu verzichten, Autos, die 100 Jahre fahren können, aber es geschieht nicht, weil es kein wirtsch Interesse daran gibt. Vielleicht muß es sich das ändern. Bsp US-Studis, die nur studieren um gut zu verdienen, Unis damals bestimmt nicht geschaffen, um wirtsch Elite hervorzubringen. Ich komme aus Arbeiterfamilie, für meine Eltern wichtig, daß ich studieren kann, dafür geschuftet, jetzt wächst Generation auf, die das nicht mehr braucht, Hauptsache inetanschluß, wenn Geldverdienen das einzige Ziel, kann man auf alles andere verzichten.

444 - Diese Kinder, diese Generation von Millionären unter 18 Jahre, die jetzt aufwächst - und es werden immer mehr, die Kurve geht steil nach oben. In meiner Vorstellung 2020/30 wird die Weltwirtschaft beherrscht von Kindern (lacht), weil die keine Hemmungen haben du ganz spielerisch an diese Märkte von morgen, wie sie im Fernsehen dargestellt werden, sich da einfach reinhängen und 100 Mark innerhalb von zwei Tagen verdoppelt haben. Und wenn das so in dem Tempo weitergeht, ihre Eltern auch nicht mehr brauchen. Oder die kaufen sich ein Haus, und die Eltern dürfen auch da wohnen.

455 - Beispiel Schule / Computeranfänger Lehrer, aussichtslose Weiterbildung, / Die Kinder werden sich immer immer weiter entwickeln. Und für die Lehrer ist es ne unglaublich große Aufgabe, ein bißchen Kenntnisse da zu bearbeiten. Vielleicht sehen die Schulen dann im Endeffekt anders aus. Dann werden die Erwachsenen von Kindern ausgebildet. / ZKM legt daher Wert auf junge Menschen, da die seine Zukunft bestimmen. Bislang meiste Sachen noch von alten Hasen gemacht, aber netcondition erster Schritt: meisten Künstler unter 30, Novum. -


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